
Systemische Suchtberatung und -therapie
Sucht ist kein isoliertes Problem – sie ist ein Symptom, das tief im sozialen Gefüge eines Menschen verwurzelt ist. Unser systemischer Ansatz setzt genau hier an:
Wir betrachten das Individuum nicht losgelöst von seinem Umfeld, sondern eingebettet in seine sozialen Beziehungen – Familie, Freunde, Kollegen und die Gesellschaft.
Einzel- und Gruppensitzungen: Zwei Säulen der Veränderung
Stellen Sie sich Ihre Lebenssituation als ein komplexes Netzwerk von Beziehungen vor, in dem jeder Knotenpunkt eine Verbindung darstellt. Eine Veränderung an einem Punkt wirkt sich auf das gesamte Netzwerk aus. Diese Dynamik ist zentral in der systemischen Therapie und wird sowohl in Einzel- als auch in Gruppensitzungen genutzt.
Einzelsitzungen bieten einen sicheren Raum, in dem Sie Ihre persönlichen Themen vertiefen können. Hier geht es darum, die tieferen Beweggründe Ihrer Sucht zu erkennen und zu verstehen. Welche inneren Konflikte treiben Sie an? Welche ungelösten Spannungen in Ihrem Leben führen Sie immer wieder in die gleichen Verhaltensmuster? In den Einzelsitzungen steht Ihre individuelle Geschichte im Fokus, und Sie bekommen die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen neue Perspektiven zu entwickeln.
Gruppensitzungen ergänzen diesen Prozess, indem sie Ihnen die Gelegenheit geben, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Hier entsteht eine besondere Dynamik: Durch das Teilen von Erfahrungen und das Hören der Geschichten anderer erkennen Sie, dass Sie nicht allein sind. Die Gruppe wirkt wie ein Spiegel, der Ihnen hilft, Ihre eigenen Muster besser zu verstehen und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Gruppensitzungen fördern auch das Gefühl von Zugehörigkeit und gegenseitiger Unterstützung, was im Heilungsprozess von unschätzbarem Wert ist.

Die Rolle des sozialen Umfelds
Ein zentraler Aspekt der systemischen Therapie ist die Einbeziehung Ihres sozialen Umfelds. Sucht ist oft eine Bewältigungsstrategie für tieferliegende soziale oder familiäre Spannungen. In der Therapie arbeiten wir daran, diese Dynamiken zu erkennen und zu verändern. Das Ziel ist, nicht nur die Symptome der Sucht zu behandeln, sondern die zugrunde liegenden Ursachen zu lösen.
Ein Beispiel: Wenn Ihre Sucht mit familiären Konflikten zusammenhängt, werden in der Therapie Methoden entwickelt, um die Kommunikation innerhalb der Familie zu verbessern. Dies kann dazu führen, dass der Druck, der auf Ihnen lastet, abnimmt und das Bedürfnis nach süchtigem Verhalten schwächer wird. Die Veränderung findet also nicht nur in Ihnen, sondern auch in Ihrem Umfeld statt.
Nachhaltige Veränderung durch Synergie
Die Kombination aus Einzel- und Gruppensitzungen ist eine der Stärken der systemischen Therapie. In den Einzelsitzungen haben Sie die Möglichkeit, tiefgehende persönliche Einsichten zu gewinnen. In den Gruppensitzungen wird das soziale Element betont – Sie erfahren, wie Ihre Erfahrungen und Strategien im Austausch mit anderen auf Resonanz stoßen.
Stellen Sie sich Ihre Therapie als einen Baum vor: Die Einzelsitzungen sind der Stamm – stabil und fest verwurzelt, geben sie Ihnen Halt. Die Gruppensitzungen sind die Äste und Blätter – sie fangen Licht und Energie ein und fördern das Wachstum. Beide Elemente sind essenziell für ein gesundes, nachhaltiges Wachstum.
Unsere Suchtgruppenangebote beinhalten folgende Thematiken:
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Alkoholsucht, -missbrauch und -problematik
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Internet-, Medien- und Digitale Abhängigkeiten
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Cannabis, Amphetamin und Kokainsucht, -missbrauch und -problematik
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Verhaltenssüchte Kaufsucht, Sportsucht,


MPU, Sucht und Nachsorge
Der Verlust der Fahrerlaubnis aufgrund von Alkohol- oder Drogenkonsum führt häufig zur medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU). Für viele Betroffene ist dies ein entscheidender Einschnitt, der nicht nur juristische, sondern auch psychologische Folgen mit sich bringt.
In meiner Praxis biete ich Suchttherapie und Beratung an – mit dem Ziel, Konsummuster zu verstehen, Rückfallrisiken zu reduzieren und nachhaltige Veränderung zu erreichen. Die konkrete MPU-Vorbereitung erfolgt in enger Kooperation mit dem SBZM (Sachverständigenzentrum für Begutachtung und Medizin), wo Klient:innen strukturiert auf die Anforderungen der Untersuchung vorbereitet werden.
Mein Schwerpunkt liegt insbesondere auf der Begleitung während und nach dem MPU-Prozess:
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Nachbereitung der Erfahrungen aus der Untersuchung
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Stabilisierung nach möglicher Belastung durch die Begutachtung
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Nachsorge zur Rückfallprophylaxe und Sicherung der erreichten Veränderungen
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Integration der neuen Strategien in Alltag, Beruf und Beziehungen
Damit ist die MPU nicht nur ein bürokratischer Schritt, sondern Teil eines größeren therapeutischen Prozesses: Die Chance, das eigene Leben frei von Suchtmitteln neu zu ordnen und langfristig stabil zu gestalten.
